Künstlerinterview Matthias Kistmacher
Das künstlerische Schaffen des Dresdner Malers Matthias Kistmacher verfolge ich schon seit einigen Jahren, weil mich sein realistischer Malstil immer wieder begeistert. Mit seiner einzigartigen Bildsprache bekommt das scheinbar Bekannte immer wieder eine neue Perspektive. Seine Bilder lehren uns, die Welt manchmal mit anderen Augen zu betrachten. Denn es lohnt sich, ab und zu einen kleinen Perspektivwechsel in unserem täglichen Leben zu wagen. Sein künstlerisches Talent Alltagsgegenstände, Tiere, Landschaften, aber auch urbane Räume, in spannenden Bilderwelten wiederzugeben, möchte ich in diesem Beitrag auch mit Ihnen teilen.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen des Interviews und beim Betrachten der Bilderauswahl des Künstlers. Besuchen Sie auch seine Website, es lohnt sich!
Interview
Name: Matthias Kistmacher Alter: 56 Ausbildung: Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Wohnort: Dresden Atelier: Radebeul
Porträtfoto des Künstlers und Atelieraufnahme Gregor Lorenz
Was inspiriert Dich?
Da ich mich als Mensch im Ganzen verstehe, gibt es eigentlich andauernd eine Faszination für irgendetwas. Nicht alles lässt sich bewusst in die Malerei integrieren. Manchmal umschwirren einen auch Ideen jahrelang, bis man sie bemerkt oder umsetzen kann. Natur ist sehr wichtig, aber auch komplex. Der urbane Raum stellt eher eine künstlich geschaffene Welt dar, die ebenfalls viele bearbeitungswürdige Phänomene mit sich bringt.
In der Malerei inspiriert mich immer ein souveräner Umgang mit dem Medium. Das betrifft Werke aus der Kunstgeschichte, genauso wie aktuelle Arbeiten von Kollegen.
Wie kamst Du zur Malerei?
Soweit ich mich erinnern kann, war ich als Kind viel krank. Und sobald es mir wieder etwas besser ging, säumten mein Bett kleine Bildbändchen aus dem elterlichen Bücherregal. Es gab eigentlich auch schon immer einen Willen zum Abbilden und Gestalten.
Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben?
Wenn man so will, kann man das als Realismus bezeichnen. Eine neuzeitliche Beschreibung spricht auch von Medienmalerei, da im Prozess der Komposition moderne Bildmedien genutzt werden. Das ist auch richtig. Interessanter finde ich eigentlich immer, wie jemand mit seinen Mitteln umgeht, das Ergebnis sollte überzeugen. Die Bedeutung der Gestaltungskriterien wie Linie, Fläche, Raum und Farbe muss jeder für sich neu entdecken und anwenden. Motive sind für mich immer wieder Anlass zu malen.
Arbeitest Du hauptberuflich als Künstler?
Ich bin selbständiger Maler. Kunst machst Du auch nicht nebenbei. Ich glaube, durch die intensive Beschäftigung mit der Kunst, entwickelt man eine Haltung, die sich auf das ganze Leben erstreckt.
Was bedeutet Kunst für Dich?
Kunst verstehe ich absolut als Bereicherung fürs Leben. Sie passiert ja nicht losgelöst, sie kann alle Bereiche des Lebens tangieren, wenn man es zulässt. Sie kann alles und nichts bedeuten. Erfahrungen aus der künstlerischen Arbeit lassen sich ins Leben und andersherum transportieren. Da wir beide uns zumindest temporär in Radebeul befinden: ich würde hier gern ein Institut für Fassadengestaltung gründen.
Was begeistert Dich an Deiner Arbeit am meisten?
Da gibt es verschiedene Aspekte. Zum einen ist da eine nicht enden wollende Begeisterung für Farbe. Und auch die Arbeit im Atelier verleiht mir immer wieder ein Gefühl von Freiheit. Auch finde ich es immer wieder eindrucksvoll, wie sich Räume verändern, wenn ich in ihnen eine Ausstellung gestalte.
Unter anderem verblüfft es mich immer wieder, auf wie viele unterschiedliche Menschen man durch die Kunst trifft. Dies alles ist nur bedingt planbar und der Zufall stellt dabei eine nicht zu unterschätzende Größe dar.
Können Deine Arbeiten irgendwo live betrachtet werden?
Gemälde und Arbeiten auf Papier befinden sich in folgenden Sammlungen: Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur, Kulturhistorisches Museum | Ostsächsische Sparkasse Dresden | Bayrische Hypo- und Vereinsbank AG | Volksbank Bautzen eG | Deutschen Bahn AG | Schering AG | Asche AG Hamburg | Daimler Chrysler AG | Neue Sächsische Galerie Chemnitz | Städtischen Galerie Dresden Kunstsammlung | Sächsische Landesärztekammer | Staatliche Kunstsammlungen Dresden - Kunstfonds | Kassenärztliche Vereinigung Sachsen | Museo d’Arte Moderna di Bologna sowie in privaten Sammlungen.
Kann man Deine Arbeiten erwerben?
Ja, kann man, beispielsweise über die Online-Kunstgalerie SINGULART
Was sind Deine größten Herausforderungen als Künstler?
Sich immer wieder so zu organisieren, dass Zeit für ein kontinuierliches Schaffen möglich ist.
Was würdest Du Dir für die Kunstwelt wünschen?
Es ist schwierig, darauf eine Antwort zu geben. Es existieren ja schon, abgesehen von allen anderen Wahrnehmungen von Welt, mehrere Kunstwelten nebeneinander. Ich für mein Teil wünsche mir weiterhin ein gutes Schaffen.